Der Begriff der Elektromagnetischen Verträglichkeit, abgekürzt EMV, ist in den letzten Jahrzehnten immer häufiger aufgefallen.
In der Elektromagnetischen Umgebung unterscheiden wir zwischen der Elektromagnetischen Verträglichkeit elektrischer oder elektronischer Betriebsmittel untereinander (EMV) und der Verträglichkeit mit der Biologischen Umwelt, insbesondere des Menschen (EMVU).
Bezüglich der elektromagnetischen Verträglichkeit elektrischer oder elektronischer Betriebsmittel nehmen die Signale der Funkstellen eine Sonderstellung ein, denn sie sind zu ihrem Betrieb erforderlich und deshalb erwünscht. Das Funk-Gerät muss diese innerhalb der erforderlichen Bandbreite und der zulässigen Sendeleistung erzeugen dürfen, ansonsten kann es nicht bestimmungsgemäß arbeiten. Alle hierzu International vereinbarten Regelungen sind in den Radio Regulations (Vollzugsordnung für den Funkdienst) als Bestandteil des Zustimmungsgesetzes zu der Konstitution und der Konvention der Internationalen Fernmeldeunion, zu finden. Gesetzliche nationale Regelwerke sind diesbezüglich die Amateurfunkverordnung (AFuV) in verbindung mit dem Gesetz über die Elektromagnetische Verträglichkeit von Betriebsmitteln (EMVG).
Elektromagnetische Signale von Sendefunkgeräten, die außerhalb der erforderlichen Frequenzbandbreite auftreten (z.B. Oberwellen und Nebenwellen), sind hingegen unerwünschte Signale. Sie sind Elektromagnetische Störungen und werden wie bei allen Betriebsmitteln durch entsprechende Abschirmungen und Siebmittel an ihrer Abstrahlung gehindert. Der Funkamateur soll diese schon in der Entwurfs- und Fertigungsphase beseitigen.
Für alle Betreiber von Funkanlagen, also auch für den Amateurfunkdienst, ergeben sich Rechte und Pflichten bezüglich des Betriebes der Amateurfunkanlage. In der Verordnung über das Nachweisverfahren zur Begrenzung Elektromagnetischer Felder (BEMFV), sind die EMVU- Vorgaben geregelt.
Wenn Sie spezielle Fragen zu EMV oder EMVU haben, dann wenden Sie sich bitte an die EMV Referenten in den Distriken, an die Mitarbeiter des EMV-Referates oder an die Technische Verbandsbetreuung.
Unter Wellenkopplung wird das Übergreifen von leitungsgebundenen Wellen oder Impulsen auf benachbarte Leitungen, sowie das Übergreifen von einem Leitungskreis auf einen anderen innerhalb eines Kabels verstanden.
Eine galvanische Kopplung tritt auf, wenn mehrere Stromkreise eine gemeinsame Spannungsquelle besitzen oder einen Leiter als gemeinsamen Strompfad nutzen.
Würth Elektronik eiSos ist Entwickler und Hersteller von Induktivitäten, EMV-Komponenten, Hochfrequenz-Produkte für die Wireless Communication und Verbindungstechnik.
Filter in Signalkreisen helfen gegen Frequenzanteile von Störgrößen, die außerhalb des Nutzbandes liegen (im allgemeinen Tiefpässe). Bei symmetrisch betriebenen Leitungen können gegen asymmetrische Störkomponenten Filter mit stromkompensierten Drosseln verwendet werden.
Bild 1 zeigt in schematisierter Form eine Störquelle, die eine Störgröße in den Stromkreis Z1, Z2 usw. einspeist und dabei selbst noch Massebeziehung hat.
Bei hohem Anteil elektronischer Geräte an der Gesamtlast stellt man trotz gleichmäßiger Verteilung dieser einphasigen elektrischen Verbraucher auf die drei Außenleiter eine ungewöhnlich hohe Neutralleiterbelastung fest.
Spannungsbegrenzende Bauelemente werden vorteilhaft an Schnittstellen zu langen Übertragungsleitungen, die energiereichen Störgrößen ausgesetzt sind, zum Abbau der Energie angewandt werden.
Normen zur Elektromagnetischen Verträglichkeit haben in Deutschland eine lange Tradition. Mit der EMV-Richtlinie und dem Normungsauftrag an CENELEC, die notwendigen Normen zur Richtlinie zu entwickeln, ist weltweit eine neue Struktur der EMV-Normen entstanden. Sie betreffen zunächst nur die Anforderungen an Geräte.
Die alte Fachgrundnormenserie (EN 50081/EN 50082) ist den meisten EMV-Praktikern bestens bekannt. Seit 1.7.2004 dürfen jedoch nur mehr die neuen Fachgrundnormen (Serie EN 61000-6) für die CE-Konformitätsbewertung elektrischer und elektronischer Geräte herangezogen werden. Dieser Beitrag richtet sich an Entwickler und Inverkehrbringer elektrischer und elektronischer Geräte und gibt einen leicht verständlichen Überblick über die neuen EMV-Fachgrundnormen und ihre Anforderungen. Die Unterschiede zu den Vorgängernormen werden herausgearbeitet und die in der Praxis oft Verwirrung stiftende Regelung der Übergangsfristen wird erläutert.
KURT LAMEDSCHWANDNER, HANS PREINEDER, KLAUS D. PÜHRINGER
Marktüberwachung im Überblick Für den Prozess der „Marktüberwachung gemäß EMV und R&TTE“ ist das Fachreferat 411 verantwortlich und stellt mittels Verfahrens- und Arbeitsanweisungen die gleichartige Handlungsweisen in Bezug auf die Marktüberwachung sicher. Die Marktüberwachung wird derzeit durch 9 Dienstleistungszentren (Außenstellen der Bundesnetzagentur) durchgeführt. Bundesnetzagentur und Marktüberwachung z. B. EMV
EMV-Richtlinie 2014/30/EU
Nach 10 Jahren gibt es nun die „EMV-Richtlinie“ in einer neuen Version. Die Umsetzung ist am 20.04.2016 in Kraft getreten.
Der TÜV Rheinland hat ein Whitepaper zur Risikoanalyse nach der ab 20. April 2016 anzuwendenden neuen EMV-Richtlinie veröffentlicht. Dieses baut auf den aus DIN EN ISO 12100 und CENELEC Guide 32 bekannten Konzepten auf.
Dieses Gesetz dient der Umsetzung der Richtlinie 2014/30/EU des Europäischen Parlaments und des Rates vom 26. Februar 2014 zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die elektromagnetische Verträglichkeit.
Zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über die Bereitstellung elektrischer Betriebsmittel zur Verwendung innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen auf dem Markt (Neufassung) .
Im Elektrobereich gehört ein Blitzschlag zu den kostenträchtigsten Schadensursachen. Aber auch weniger spektakuläre Ereignisse, wie Schaltvorgänge oder elektrostatische Entladungen verursachen – im wahrsten Sinne des Wortes – weitreichende Schäden.
Mit teurer Elektronik durchsetzte Anlagen sind mit dem Blitzableiter allein nicht zu schützen. Umfassender Überspannungsschutz ist nur durch das koordinierte Zusammenspiel mehrerer, selektiver Schutzstufen möglich.
Spannungsbegrenzende Bauelemente werden vorteilhaft an Schnittstellen zu langen Übertragungsleitungen, die energiereichen Störgrößen ausgesetzt sind, zum Abbau der Energie angewandt werden.
Das in Bild 1 gezeigte Anwendungsbeispiel zeigt zwei Begrenzungsmaßnahmen: Zunächst wird davon ausgegangen, dass ausserhalb des zu schützenden Systems eine Leitung durch einen direkten Blitzschlag getroffen werden kann, dessen Strom sie zu tragen grundsätzlich imstande ist.
Am Systemeingang - und dies sollte grundsätzlich die Gebäudegrenze sein - wird dieser Strom über den Blitzstromableiter wenigstens zum größten Teil gegen Erde abgeleitet. Ein Blitz-Teilstrom wird mit der entsprechenden Potentialanhebung in das Tiefere des Systems eindringen.
Hierbei wird auch das Feld des primären Blitzstromes eine Rolle spielen und im inneren Systemteil eine Störspannung induzieren.
Bild 1: Blitzstromabteilung und Überspannungsbegrenzung
Diese sekundäre Blitz-Störgröße wird nun am Eingang zur eigentlichen Signalverarbeitungseinrichtungbegrenzt. Auch hier gilt, dass der Übespannungsableiter möglichst am Schrank- bzw. Geräteeingang anzuordnen ist, damit der Strom nicht tiefer in die Einrichtung eindringen kann, sondern den äußeren Weg zum Potentialausgleich nimmt.
Begrenzung ist Schutzmaßnahme! Beim Ansprechen des Schutzes werden die Signale der entsprechenden Stromkreise gestört:
Es ist hinzunehmen, daß die Signalübertragung für die Ansprechdauer der Begrenzung unterbrochen ist. Redundanz der Übertragung möge diesen Verlust ausgleichen.
Die entstehenden symmetrischen und verbleibenden asymmetrischen Störgrößen dürfen die Funktion der elektronischen Einrichtung nicht unzulässig beeinflussen.
VdS-Meteo-Info
Hier können Sie Wetterdaten zu Windstärke, Starkregen oder Temperaturminimum abrufen.
Überspannungs-Schutzgeräte sind Betriebsmittel, deren wesentliche Komponenten spannungsabhängige Widerstände (Varistoren, Suppressordioden) und/oder Funkenstrecken (Entladungsstrecken) sind.
Überspannungs-Schutzgeräte dienen dazu, andere elektrische Betriebsmittel und elektrische Anlagen gegen unzulässig hohe Überspannungen zu schützen und/oder den Potentialausgleich herzustellen.
Spannungsbegrenzende Bauelemente werden vorteilhaft an Schnittstellen zu langen Übertragungsleitungen, die energiereichen Störgrößen ausgesetzt sind, zum Abbau der Energie angewandt werden.
Leitfaden zur Dokumentation von ortsfesten Anlagen
Dieser Leitfaden wendet sich an Planer, Errichter und Betreiber von ortsfesten Anlagen. Er ist zur Erläuterung der Anforderungen und Unterstützung bei der Erstellung der technischen Dokumentation der grundlegenden Anforderungen gemäß § 4 Abs.2 EMVG entwickelt worden. Der Betreiber der ortsfesten Anlage hat die technische Dokumentation für Kontrollen der Bundesnetzagentur zur Einsicht bereitzuhalten.
EMV – eine Begriffsanalyse aus systemtheoretischer Sicht
Motiviert durch bestehende Unschärfen im gängigen EMV-Vokabular wird die zurzeit gesetzesverbindliche, objektbezogene EMV-Definition einer kritischen Wertung unterzogen. Ein Beitrag von Prof. Habiger.
Technische Prozesse können, falls sie außer Kontrolle geraten ein hohes Gefahrenpotential für die daran beteilgten Menschen, Maschinen, Anlagen und der Umwelt darstellen.
Der Begriff Management impliziert verschiedene Bedeutungsinhalte. Aus struktureller Sicht steht er als Bezeichnungssynonym für alle denkbaren Leitungsgremien und aus funktionaler Sicht für jede in einer Organisation zur Erreichung eines bestimmten Teilzieles erforderliche gesamtzielkonforme Verhaltensbeeinflussung aller Beteiligten einschließlich der Lenkung aller dazu erforderlichen informationellen und materiellen Ressourcen im Sinne einer gesamtzielorientierten Optimierung.
Elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) In der Raumdahrt
Die Prüfung der elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) führen wir in unserem nach DIN EN ISO 17025 akkreditierten EMV-Prüflabor in drei Absorberkammern und einem ungeschirmten Labor durch.
Bei den Messungen für Satelliten und deren Komponenten greifen wir auf Standards der ESA (ECSS-E-ST-10-07), NASA oder beispielsweise auf Standards, welche für die ISS definiert wurden, zurück.
Grundlage der Tests für Luftfahrt-Equipment sind die RTCA DO-160 sowie Industriestandards von Boeing (D6-16050) oder Airbus (ABD0100). Natürlich genügen Testanlagen und Testausrüstung auch anspruchsvollen militärischen Standards wie z.B. MIL-STD-461, MIL-STD-1275, MIL-STD-704, AMD24, VG95373, Tornado, Eurofighter.
CryoSat S/C im EMV-Labor
Störaussendungen/-festigkeit
Messung der gestrahlten und geleiteten Störaussendungen (bis 40 GHz)
Prüfen der gestrahlten und geleiteten Störfestigkeit (bis 40 GHz)
High Intensity Radiated Fields (HIRF)
Erzeugen von High Intensity Radiated Fields (mit Feldstärken > 2000 V/m)
Transienten-Tests im Zeitbereich
ESD, Multiple Burst/Stroke, Surge, Interruptions, Inrush Current
Sonstiges
Simulation sekundärer Blitzeffekte (LEMP)
Simulation des nuklearen elektromagnetischen Pulses (NEMP)